Compliance für Unternehmen in 2025. Teil 1: Was geht, was kommt?

February 26, 2025
Stephanie Troßbach

Partnerin

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Dieser Beitrag wurde erstmals am 19.02.25 von Stephanie Troßbach auf LinkedIn veröffentlicht. Klicken Sie hier, um den Originalartikel zu lesen.

Auf einen Blick – Die drei wichtigsten Punkte:

Umsetzung handfester Regulierungen statt Symbolpolitik:

Maßnahmen ohne echten Mehrwert verlieren an Bedeutung, während die Adressierung echter Risiken wieder stärker in den Fokus rücken.

KI und Digitalisierung als Treiber:

Künstliche Intelligenz wird immer wichtiger – sowohl für Compliance-Prozesse als auch für das Risikomanagement bei KI-Nutzung.

Stärkere Schutzmechanismen für Hinweisgeber:

Unternehmen müssen sicherstellen, dass Mitarbeitende ermutigt werden, Verstöße zu melden, ohne Nachteile zu fürchten. Hier sollten Unternehmen sich vor allem auf echte Normverstöße konzentrieren.

Compliance für Unternehmen in 2025: Was geht, was kommt?

2025 verspricht ein Jahr voller Herausforderungen und Chancen für Unternehmen zu werden. Am 29. Januar riefen über 100 Verbände in Reaktion auf alarmierende Wirtschaftsdaten zu einem Wirtschaftswarntag nach Berlin auf. Bürokratie bremst die Wirtschaft und die Unternehmen, während gleichzeitig Digitalisierung und künstliche Intelligenz zunehmend alle Lebensbereiche durchdringen.

Zwischen Ernüchterung und Optimismus stellen sich Unternehmen die berechtigte Frage: Wohin steuern wir? Wie setzen wir Ressourcen klug ein? Braucht angesichts dieser Herausforderungen noch jemand Compliance oder kann das weg?

Was geht: Maßnahmen ohne echten Mehrwert

Auch wenn Diversität in Unternehmen jedenfalls unter dem Leistungsprinzip wichtig bleibt – „woke is broke“. Viele haben schon geahnt, dass genderneutrale WCs weder die Unternehmensleistung noch Integrität oder den Zusammenhalt verbessern. Sensible Sprache ist grundsätzlich etwas Gutes, wird als Selbstzweck in Gender-Richtlinien u. a. aber ebenfalls nicht als Erfolgsfaktor wahrgenommen. Maßnahmen als Kostenfaktor ohne echten Mehrwert werden in Zukunft einen schweren Stand haben und an Priorität verlieren, gerade weil echte Herausforderungen wie unabwendbare regulatorische Anforderungen stärker in den Fokus rücken.

Was kommt: Digitalisierung, KI und ein neuer Fokus auf Hinweisgeberschutz

Die fortschreitende Digitalisierung und der Aufstieg der künstlichen Intelligenz (KI) prägen zunehmend sowohl private als auch berufliche Lebensbereiche. Für Unternehmen bedeutet das eine doppelte Herausforderung: Einerseits müssen sie die Risiken der Nutzung von KI-Technologien genau bewerten und minimieren, wie es der EU AI Act und die neuen Leitlinien des US-Justizministeriums (DOJ) zur Evaluation von Corporate Compliance Programmen (ECCP) von September 2024 fordern. Andererseits bieten KI-basierte Lösungen enorme Chancen für Compliance-Verantwortliche, da sie Prozesse automatisieren, die Datenzugänglichkeit verbessern und das Compliance-Monitoring deutlich effizienter gestalten können.

KI wird zudem als wertvolles Werkzeug für die Automatisierung von Prüfungsprozessen eingesetzt, etwa bei der Dokumentenprüfung oder bei der Analyse großer Datenmengen. Die Integration dieser Technologien hilft, den wachsenden regulatorischen Anforderungen besser gerecht zu werden und gleichzeitig Ressourcen zu sparen.

Mehr zu Compliance in Teil 2!

Mehr zum Thema Hinweisgeberschutzgesetz und Bürokratieabbau nächste Woche in Teil 2 sowie Compliance-Themen, die auch in 2025 relevant bleiben!

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